Qadishatal

   
 


 

 

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Das Qadishatal liegt im Nördlichen Libanon etwa auf der Höhe von Tripolis. Quer zum Libanonhauptkamm mit der höchsten Erhebung des Qornet el Sawda (3089 m) im Osten verläuft es nach Westen zum Mittelmeer Richtung Chekka. Wadi Qadisha, ein Begriff aramäischen Ursprungs, welcher „Heiliges Tal“ bedeutet, besteht aus zwei parallel verlaufenden Tälern. Das Antoniuskloster von Qozhaya liegt im kleineren Seitental. Das größere Tal von Qannubin beherbergt weitere Klöster und Einsiedeleien. Auf dem Gipfel des Berges, welcher die beiden Täler trennt, liegt Medinat el-Rass. Oberhalb der Einsiedelei Mar Bula gelegen, bietet es einen herrlichen Blick nicht nur hinab zum Antoniuskloster, sondern auch nach Westen zum Meer. Die Ruinen selbst stammen aus römischer Zeit. Von Gebüsch überwuchert und hinter Steineichen verborgen, entziehen sie sich dem schnellen Blick des Vorbeieilenden.

Blick ins Heilige Tal. Im Hintergrund Ain Aitou.
 

Das Kloster von Seydet Hawka liegt bereits in den steilen Felsabstürzen des Tales von Qannubin. Das Kloster wurde im Jahre 1283 n. Ch. gegründet. Damals kamen in den nahe gelegenen Höhlen zahlreiche Christen beim Einfall der Mameluken ums Leben. Zur Zeit des Emirs Fakhreddine (1572-1635 n. Ch.) beherbergte das Kloster die erste theologische Schule der Maroniten. Nach dessen Niederlage wurde die Schule wegen der veränderten politischen Situation wieder geschlossen.

 

Heilige und Patriarchen lebten hier im Laufe der wechselvollen Geschichte diesen weltab gelegenen Ortes. Hier kann der Besucher einen Eindruck bekommen, was damit gemeint war, wenn es hieß, dass die Eremiten die Wildnis suchten, um ein entbehrungsreiches und weltabgewandtes Leben zu führen: „Denn eng ist die Pforte und schmal ist der Weg, der zum Leben führt, und nur wenige werden ihn finden“ (Mt. 7,14).

 

Seydet Hawka gehört heute zum Antoniuskloster. Seit dem Jahr 2000 lebt dort der Einsiedler Dario Escobar, ein kolumbianischer Priester, Doktor der Theologie und der Psychologie.

 

Die nahe gelegenen Höhlen von Aassi Hawka dienten in der Zeit der Verfolgung als Zufluchtsstätte für die Bewohner der umliegenden Dörfer. Das aramäische Wort „aassi“ bedeutet „unmöglich“ und selbst heute ist es sehr schwierig, in dieses Höhlensystem in den Klippen von Hawka vorzudringen. Die Mameluken belagerten diese natürliche Festung lange Zeit vergeblich, bis ein Bewohner eines benachbarten Dorfes ihnen einen Weg zeigte, um die Höhlen zu fluten. Die mittelalterlichen Ruinen davor werden „Turm des Thomas“ genannt und sind möglicherweise ein Überbleibsel der einstigen Kämpfe.

Die Felsabstürze bei Hawka


Auf dem weiteren Abstieg ins Tal kann der Pilger zahllose ehemalige Einsiedeleien und Klöster entdecken. Das Bedeutendste unter ihnen ist das Kloster von Qannubin, welches im vierten Jahrhundert nach Christus gegründet wurde. Von 1440 bis 1848 n. Ch. war es Sitz der maronitischen Patriarchen. 17 Patriarchen sind hier beerdigt. Über die Jahrhunderte suchten sie im Heiligen Tal Schutz vor Verfolgung und Raum für ein gottnahes Leben. Ein Reisender des 17.Jahrhunderts urteilte über sie: "Männer mit hölzernen Kreuzen, aber mit goldenen Herzen." „Qannubin“ ist mit dem griechischen Wort „coenobion“ verwandt, was „Kloster“ bedeutet. Andere wichtige Klöster in diesem Tal sind das Eliaskloster, von wo der Libanesisch Maronitische Orden seinen Ausgang nahm, das Johanneskloster, welches einst von äthiopischen Mönchen bewohnt war, sowie das Kreuzkloster mit seinen eindrücklichen Fresken. Im unteren Talgang liegen die Ruinen von Mar Aboun, wo einstmals bis zu 200 Mönche in den Grotten rings um die Höhlenkirche hausten.

 

Wie das Johanneskloster kleben die Klöster in den Felswänden


Der Weiler Fradiss liegt ebenfalls im Tal von Qannubin unterhalb des Berges von Medinat el-Rass. Das Dorf ist ein Sprengel des Antoniusklosters und wird von diesem betreut. Mönche feiern in der kleinen Dorfkirche regelmäßig die Messe. Auch in der Umgebung dieses Dorfes lassen sich die Überreste zahlreicher Einsiedeleien entdecken.

 

Heutzutage leben nur mehr wenige Menschen im Heiligen Tal, weil hier die Lebensbedingen für heutige Verhältnisse ausserordentlich hart sind. Die meisten wohnen in den Dörfern oberhalb des Tales und steigen herab, um ihre Felder zu bearbeiten. Viele Menschen dieser Region sind auch nach Australien ausgewandert. So leben allein im Großraum von Sydney über 200 000 Maroniten.

Das Leben im Heiligen Tal ist extrem hart
 

Seit 1999 ist das "Heilige Tal" gemeinsam mit den "Zedern des Herrn" als Weltkulturerbe durch die UNESCO anerkannt. Weitere Welterbestätten im Libanon sind Baalbek, Anjar, Byblos und Tyrus. 

Das Qadishatal bietet ein einzigartiges Zusammenspiel von eindrücklicher Natur getränkt mit der Kraft spirituellen Lebens über Jahrtausende. Vor allem im Frühjahr ist das Tal in ein buntes Blütenmeer getaucht. Die Enge des Tales und seine spezifische Geographie bringen es mit sich, dass teilweise nur wenige Dutzende Meter auseinander auf den verschiedenen Talseiten ganz unterschiedliche Vegetation möglich ist. Seine enorme Vielfalt an Pflanzen, viele davon endemisch, manche sehr selten, verlangt nach unserem besonderen Schutz. Auch zahlreiche Insekten und Reptilien sind im Tal beheimatet.
 


Der Schutz des  empfindlichen Ökosystems des Tales
ist eine besondere Herausforderung.

 
 

 

 
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